Sterbebettvisionen: Der Psychologe Prof. Erlendur Haraldsson hat bei Sterbenden Phänomene dokumentiert, die den Tod in einem neuen Licht erscheinen lassen

Ist der Tod nur die Schwelle zu einem anderen Sein?

Vieles deutet darauf hin, dass das Bewusstsein den Tod des menschlichen Körpers überlebt und danach in anderer Form weiter existiert. Der international renommierte Psychologe und Parapsychologe Prof. Dr. em. Erlendur Haraldsson von der Universität Island in Reykjavik erforschte neben Reinkarnationsfällen und Nahtoderfahrungen auch das weniger bekannte Phänomen der „Sterbebettvisionen“. Dabei nehmen Sterbende in den letzten Momenten ihres Lebens offenbar Visionen von bereits verstorbenen Verwandten, Freunden oder auch religiös motivierten Gestalten wahr, mit denen diese oft auch sprechen. Auch nehmen Verwandte oder Freunde, die nicht am Sterbebett anwesend sind, zuweilen telepathische Eindrücke oder Erscheinungen des Sterbenden im Augenblick seines Todes wahr.

Sterbebettvisionen: Ein Forschungsfeld

Prof. Haraldsson führte in den 1970er Jahren eine großangelegte Studie zu solchen Erlebnissen durch. Seine Forschungsergebnisse veröffentlichte er gemeinsam mit Carlos Osis in dem Buch „At the hour of Death“. Osis hatte bereits Ende der 1950er Jahre mit einer Pilotstudie über Visionen am Sterbebett begonnen, zu der Ärzte und Krankenschwestern mit über 194 Fällen beitrugen. Für die spätere Studie verschickten die beiden Wissenschaftler Fragebögen an 2500 Ärzte und Krankenschwestern in den USA, führten Telefoninterviews mit Zeugen solcher Visionen durch und befragten in Indien medizinisches Personal an den größten Universitätskliniken.

Ein Dokument des Übersinnlichen

Eine große Anzahl der Befragten berichteten von Halluzinationen menschlicher Gestalten bei Kranken im Endstadium. Der weit überwiegende Anteil dieser Erscheinungen bezog sich auf „jenseitige“ Gestalten, die gekommen seien, um den Sterbenden „abzuholen“. Bei 68% der amerikanischen und 79% der indischen Fälle reagierten die Sterbenden zustimmend. Oftmals, so resümiert Haraldsson, machen es solche Visionen kurz vor dem Tod dem Sterbenden leichter, Abschied zu nehmen. Einige Patienten berichteten auch von Visionen aus der „anderen Welt“: Scheinende Lichter, intensive Farben, Gärten oder Landschaften. Die Möglichkeit, dass solche Erscheinungen bloße Halluzinationen darstellen, konnten die beiden Wissenschaftler weitgehend ausschließen.

Der Stein kommt ins Rollen

Die in dem Buch „At the hour of Death“ veröffentlichte Studie von Haraldsson und Osis gilt bis heute als Standardwerk. Viele weitere Wissenschaftler nahmen sich dem Phänomen Tod in den Folgejahren an, darunter der Kardiologe Dr. Pim van Lommel mit seinem Buch „Endloses Bewusstsein“ (sehen Sie hier ein exklusives Interview auf ExoMagazin.tv).
In diesem seltenen Vortrag berichtet Prof. Erlendur Haraldsson über die Einzelheiten seiner Untersuchung und schildert zahlreiche Fallbeispiele von Sterbebettvisionen. Für Prof. Haraldsson ist klar: Dieses Phänomen im Grenzbereich des Seins könnte ein Hinweis auf die Existenz einer wie auch immer gearteten „jenseitigen Welt“ darstellen und sollte weiter untersucht werden.

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